Der Kleingärtnerverein Uhlenhorst wurde 1932/33 gegründet und trat am 1.1.1934 dem Stadtverband Münster der Kleingärtner e.V. bei. Der Verein besaß 3 Anlagen mit insgesamt 72 Kleingärten. Von diesen Gärten ist heute keiner mehr vorhanden.
Anlage 1
Das Gelände an der Waldeyer Straße war ursprünglich Grabeland und wurde erst 1932 zu einer Kleingartenanlage mit 2o Gärten ausgestaltet. Aus Unterlagen des Stadtarchivs Münster geht hervor, dass die Anlage eine Größe von 1 ha, 14 ar und 52 qm hatte.
1942 wurde das Gelände an die Universitätskliniken verkauft.
Am 7. Juli 1949 wurde der Pachtvertrag gekündigt, um Platz zu schaffen für die Erweiterung der Tuberkolosestation und weitere Klinikbauten.
Die Pächter mussten ihre mit so viel Arbeit und Liebe gepflegten blühenden Gärten aufgeben, ohne dass ihnen anderweitig Ersatz geboten werden konnte.
Anlage 2
Sie befand sich auf der Sentruper Höhe auf dem „Schafdreisch“, der nur Schafen kärgliche Nahrung bot. Von 1927 – 1932 war dieses Gelände von den Schwestern eines Waisenhauses bewirtschaftet worden, wurde aber aufgegeben, weil der Boden nicht viel hergab. Der Stadtverband der Kleingärtner Münster e.V. pachtete das Gelände und überließ es dem Kleingärtner-Verein Uhlenhorst, der hier 38 Kleingärten einrichtete. Mit sehr viel Mühe, Schweiß und Geldaufwand schufen hier die Mitglieder eine Anlage, die als vorbildlich mehrfach anerkannt wurde. Im Jahre 1950 wurde diese Anlage gekündigt, weil das Gelände bebaut werden sollte.
Bereits 1950 mussten die ersten Gärten für den Straßen,- und Kanalbau abgetreten werden. Für die restlichen Gärten kam 1955/56 das aus. Noch heute kann man in den Gärten der Wohnhäuser an der „Redigerstraße“ und „Auf dem Draun“ Bäume, Sträucher und Hecke
aus den damaligen Kleingärten sehen – ja sogar einzelne Gartenlauben existieren noch nach Umbau als Garagen.
Anlage 3
Sie lag im Winkel zwischen dem „Kardinal Graf Galen-Ring“
(damals „Westring“) und der „Sentruperstraße“. Das aufgeschüttete Gelände war ursprünglich Grabeland und wurde 1934 zu einer Kleingartenanlage ausgestaltet. Die Anlage bestand aus 15 Gärten mit unterschiedlichem Zuschnitt. Die Gesamtfläche betrug 5160 qm, davon waren 310 qm Wege. Wie vielfach nach dem 2. Weltkrieg nutzten auch in dieser Anlage einige Familien mit Kindern ihre Gartenlauben als Dauerwohnsitz – geduldet vom Stadtverband der Kleingärtner.
Städtische Anlagen bedingten 1956 die ersten Absplitterungen, der Straßenbau 1959 nagte weiter an dem Bestand und 1960 musste die gesamte Anlage dem Bau des Sportforums „Sentruper Höhe“ weichen. Den Familien, die ihre Lauben als Dauerwohnsitz nutzten, wurde von der Stadt Münster Ersatzwohnraum zur Verfügung gestellt.
Anlage 4
Die Stadt Münster stellte 1955 das Gelände an der Sentruperstraße gegenüber dem Zoo im Landschaftsschutzgebiet für unsere heutige Anlage zur Verfügung. Hier entstanden 24 Gärten mit Lauben in massiver Bauweise und einer Bearbeitungsfläche von ca. 4oo qm pro Garten. Es gab bis in die 1980er Jahre hinein Bemühungen, die Gartenanlage auf ca. 60 Gärten zu erweitern – was jedoch später aufgegeben wurde.
Das Gelände wurde dann 1987 als Dauerkleingartenanlage im Bebauungsplan der Stadt Münster ausgewiesen.
Anfänglich gab es keinen öffentlichen Wasseranschluss und keinen Strom. Das Brauchwasser wurde aus 2 Bohrungen mit Hand-Schwengel Pumpen gefördert- sie existieren und funktionieren bis heute. Im Jahre 1985 entschloss der Verein sich an das öffentliche Wassernetz anzuschließen. In Eigenleistung wurden die Gräben und die Leitungsverlegung in Angriff genommen.
In den folgenden Jahren bekam der Wendeplatz (Festplatz) am Ende des Hauptweges eine gepflasterte Oberfläche.
Bis heute ist die Gartenanlage nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen – einige Gärten erzeugen ihren Strom mit Solar- und Windanlagen.
Im Jahr 2005 wurde das Gemeinschaftshaus gebaut. Dafür wurde vom letzten Garten in der Anlage (Nr.24) ein Stück abgetrennt und dann in Eigenleistung die Standfläche für das Gemeinschaftshaus gepflastert. Auf diese Fläche wurde ebenfalls in Eigenleistung ein Holzblockhaus errichtet.
Heute ist man froh, dass es nicht zu einer Erweiterung der Anlage gekommen ist – so hat sich der Charme der kleinen Anlage erhalten.
Der Kleingärtnerverein Uhlenhorst e.V. darf für sich in Anspruch nehmen, dass er seine Arbeit nicht nur zum Wohle seiner Mitglieder ernst nimmt sondern auch bestrebt ist, den Gartengedanken in weiteste Kreise zu tragen.